Die CDU-Stadtverordneten halten die Inhalte des aktuellen Antwortschreiben der Westnetz GmbH an den Magistrat der Stadt Bensheim für nicht akzeptabel. Der Netzbetreiber der bestehenden 110 kV Hochspannungsfreileitung will an den ursprünglichen Sanierungsplänen festhalten. „Zwar ist eine Erdverkabelung technische möglich, soll aber aus Kostengründen nicht weiter verfolgt werden“, berichtet die CDU-Fraktion sinngemäß aus dem Antwortschreiben.

Anlass ist, dass die Hochspannungsleitung am Berliner Ring aufgrund ihres Alters ersetzt werden muss. Die Masten stehen bislang in der Wohnsiedlung zwischen Schwanheimer und Wormser Straße. „Jetzt bietet das Planungsverfahren die Gelegenheit, die bisherige Streckenführung zu überdenken und Alternativen zu prüfen“, sagt Ortsvorsteherin Ingrid Schich-Kiefer. „In Frage steht, ob die Freileitung auch künftig durch das Wohngebiet geführt werden muss. Eine neue Stromtrasse als Erdkabel soll nach Auffassung der Union von Anfang an in das Planfeststellungsverfahren münden.“

Auf Initiative der CDU hat die Koalition gemeinsam mit allen vertretenen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag in der Dezember Sitzung im letzten Jahr auf den Weg gebracht. Mit einem einstimmigen Beschluss wurde der Magistrat in seinem weiteren Vorgehen bestärkt und soll ebenfalls eine deutliche politische Willensbekundung gegenüber dem Betreiber Westnetz GmbH und den zuständigen Behörden signalisieren.

Bislang plant die Betreiberfirma jedoch, auf der vorhandenen Strecke die Leitungen zu ersetzen und die Masten zu erhöhen. Technisch wäre eine Verkabelung in der Erde möglich, aber teurer als neue Masten. In einem Planfeststellungverfahren ist über die Ausführung zu entscheiden.

„Die CDU spricht sich dafür aus, die Hochspannungsleitung in diesem Bereich als Erdkabel zu verlegen oder eine andere Trasse westlich der Autobahn zu wählen“, verdeutlicht Fraktionsvorsitzender Markus Woißyk die seit längerem bestehende Position. „Die Wohnqualität soll dadurch wesentlich verbessert werden.“

Bürgermeister Rolf Richter stellte bei einem Ortstermin Mitte November letzten Jahres verschiedene Varianten einer Erdverkabelung vor, die sich in den Mehrkosten deutlich von einer neuen und größeren Hochspannungsfreileitung unterscheiden. Ausschlaggebend für zukünftige Kosten sind unter anderem ab welchem Mast die Erdverkabelung beginnt und welcher Eingriff entlang der neuen Strecke notwendig sein wird.

„Jetzt ist der geeignete Zeitpunkt gekommen, um eine Veränderung der Situation in der Wohnsiedlung herbeizuführen“, sagt CDU-Stadtverordneter Markus Geißelmann. Und weiter: „Wir setzen uns dafür ein, diese Gelegenheit zu nutzen und eine sehr wichtige Veränderung vor Ort herbeizuführen.“ Die Masten gehören in der heutigen Zeit aus der Siedlung heraus, vor allem zum Schutz der dort lebenden Menschen.

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