Der Grenzwert für die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid wird in Bensheim überschritten. Jedenfalls an einem von zwei Messstellen, in der Nibelungenstraße, wurden 42,7 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2016 festgestellt. In der Rodensteinstraße, dem zweiten Punkt, liegen die Werte deutlich unter der Grenze von 40 Mikrogramm im Jahresmittel.

„Saubere Luft ist ein hohes Gut, für das wir mit Maßnahmen vor Ort sorgen wollen. In Bensheim kreuzen sich wichtige Straßenverbindungen, der Verkehr hat eine große Bedeutung. Das birgt Herausforderungen beim Reduzieren der Schadstoffbelastung“, erklärt CDU-Stadtverordneter Maximilian Gärtner. Zu dem Thema liegt eine Antwort des Magistrats auf Fragen der Koalition vor.

Im Fokus steht die Situation an der Nibelungenstraße (B 47) zwischen Ritterplatz und Platenallee. Geprüft werden soll eine abgestimmte bzw. asymmetrische Ampelschaltung an den beiden Kreuzungen. Damit könnte Rückstau in diesem Streckenabschnitt vermieden werden, um die Luftbelastung in der Engstelle zu verringern.

Der Magistrat bemüht sich darum, eine Förderung für E-Busse im öffentlichen Nahverkehr zu erhalten. Insgesamt ist die Elektromobilität eine der Ansätze, um die Luftqualität an den Straßen zu verbessern. Weitere Maßnahmen werden diskutiert.

„Die CDU lehnt Fahrverbote ab. Angesichts einer stetig sinkenden Belastung der Luft mit Schadstoffen in Bensheim wären diese nicht angemessen“, sagt Stadtverordneter Henning Ameis. „Der Durchgangsverkehr auf den Bundesstraßen lässt sich nicht abstellen, aber die Emissionen müssen verringert werden. Innerörtliche Faktoren wie ein vermeintlicher Parkplatzsuchverkehr dürften kaum relevant sein.“

Auch erinnert die Union daran, dass die Fahrzeuge nicht die einzige Quelle von Stickstoffdioxid sind - wenngleich der Diesel in diesem Zusammenhang derzeit oft genannt wird. An Unsicherheiten bei der Messung muss gedacht werden, wenn die Ergebnisse der zwei Stellen in Bensheim zu bewerten sind. Die Überschreitung des Grenzwertes ist nämlich recht gering.

Die Stadt gehört nicht zu den 28 Gebieten in Deutschland, die von der EU-Kommission aufgrund anhaltend zu hoher Luftbelastung benannt wurden. Für Bensheim ist aber ein Luftreinhalteplan zu erstellen, zuständig ist das hessische Umweltministerium. Die CDU will Maßnahmen unterstützen, die effektiv für das Verringern von Belastungen sind, deren finanzieller Aufwand aber auch verhältnismäßig ist.

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